Ehrlich? Zu viele Türsteher sind Teil des Problems – nicht der Lösung.
Clubs, Bars, Events: Türsteher sind nicht nur erste Anlaufstelle, sondern auch letzte Instanz. Wenn hier was schiefläuft, kracht’s – und zwar nicht nur im Club, sondern im ganzen System.

Ich war selbst Teil dieser Welt. Ich kenne beide Seiten: den kontrollierten Profi und den aufgeladenen Egomanen mit Kampfhund-Blick.
Und ich sage dir klipp und klar: Es gibt zwei Sorten Türsteher – die, die Sicherheit schaffen. Und die, die Gefahr sind.

Türsteher, die's verkacken – Macho statt Mindset

  • Ausraster statt Einschätzung: Die kleinste Provokation reicht, und schon fliegt der Gast – manchmal sogar mit Begleitung.

  • Macht über Menschen, nicht Verantwortung für Menschen: Wer Respekt fordert, aber selbst keinen gibt, hat den Job nicht verstanden.

  • Kein Gefühl für Dynamik: Wer sich feiern will, statt die Situation zu lesen, zündet mehr, als er schützt.

  • Pumper-Mentalität statt Menschenkenntnis: Dicker Bizeps, dünnes Nervenkostüm. Gefährlichste Kombi.

  • Emotion statt Übersicht: Einer rempelt, und direkt fliegen die Sicherungen. So macht man keine Tür – so macht man Krieg.

  • Blicken nix, labern viel: Kein Plan von Gruppendynamik, keine Skills in Kommunikation – aber erst mal den 19-Jährigen mit ’ner dummen Frage anpampen.

  • Selbstdarstellung statt Service: Wer denkt, die Tür sei seine Bühne für Muckis, Status und Ego, hat das Prinzip nicht gecheckt. Die Tür ist kein Laufsteg, sondern ein Brennpunkt – und du bist da, um Druck rauszunehmen, nicht Show zu machen.

  • Flirten mit Gästen – besonders Frauen: No-Go. Du bist Security, kein Pick-Up-Artist. Wer mit der einen flirtet, während der andere Stress macht, hat seinen Fokus komplett verloren. Türarbeit ist kein Dating-Event.

Fazit: Kein Türsteher. Nur ein Problem mit Muskeln.

Türsteher, die’s raffen – Präsenz, Kontrolle, Kommunikation

  • Hat Übersicht, bevor’s brennt. Sieht, was kommt, spürt, wer kippt – und reagiert vorher.

  • Bleibt in der Eskalation ruhig. Emotionen töten Fokus. Der Profi bleibt eiskalt im Kopf.

  • Versteht Psychologie. Wer weiß, was Menschen triggert, verhindert, dass sie entgleisen.

  • Arbeitet im Team, nicht auf Solo-Mission. Kein Ego-Trip – sondern ein System, das funktioniert.

  • Hat echte Deeskalations-Skills. Nicht jeder Stress muss mit Gewalt enden. Wer trainiert ist, kann Spannung rausnehmen, bevor sie hochkocht.

  • Kommuniziert wie ein Leader. Keine Sprüche, kein Posen – sondern Ansagen, die sitzen. Wer sich ausdrücken kann, kontrolliert die Lage.

Fazit: Keine Show, kein Testosteron. Nur Haltung, Timing, Verantwortung und Kommunikation

🎯 Anti-Gewalt beginnt an der Tür

Jede Nacht entscheidet sich mehrfach, ob es kracht – oder eben nicht.
Nicht nur durch Gäste, sondern vor allem durch das, was vor der Tür steht.

Ein Türsteher hat Macht. Und wer Macht hat, trägt Verantwortung. Wer das nicht versteht, gehört nicht vor einen Club, sondern in einen anderen Job.
Deeskalation, Kommunikation, Selbstkontrolle – das sind keine soften Werte. Das ist dein Werkzeug. Dein Skillset. Dein Unterschied.

🚨 Forderung an die Branche

Veranstalter, Clubbetreiber, Agenturen – schaut genau hin, wen ihr da hinstellt.
Nicht der breiteste bringt Sicherheit. Sondern der, der die Nacht lesen kann, bevor sie schreibt, was in der Zeitung landet.

Hört auf mit der Schein-Sicherheit.
Holt euch Profis – keine Poser. Holt euch Haltung – keine Härte. Holt euch Kompetenz. Oder lasst es.

Türsteher sein heißt nicht: Stress machen.
Türsteher sein heißt: Stress verhindern.

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Deeskalation und Stressbewältigung im Alltag: